Meine erste Stunde

Nun konnte es losgehen! Ich bekam nun meine erste Stunde auf dem Practice Chanter.
Zunächst wurde mir mal gezeigt, wie man den Practice Chanter zusammen- und auseinander baut. Als nächstes ging es darum, dass ich die Finger auf den Practice Chanter auflegte und Töne spielte.
Das war doch bestimmt eine Kleinigkeit! Ich spielte doch Blockflöte, und das ziemlich gut. Mit den Fingern werde ich schon klar kommen!

Pustekuchen! Was war das denn? So eine Fingerhaltung habe ich ja mein Lebtag noch nicht gesehen! Gestreckte Finger???? Wer hat sich das denn ausgesucht?

Nun musste ich die bittere Erfahrung machen, dass der Practice Chanter nicht mit den Fingerkuppen wie eine Blockflöte, sondern mit gestreckten Fingern gespielt wird.
Aus mit der Beweglichkeit der Finger!
Aus mit allem, was ich bisher gelernt hatte!
Wenigstens konnte ich Noten lesen – wenigstens etwas!
Nun die Griffe: Man nennt sie Low G – Low A – B – C – D – E – F – High G – High A.
Die Griffweise, die wir spielen, nennt sich „halbgeschlossene Griffweise“, denn ab dem E gehen die Finger der unteren Hand wieder auf die Löcher.
Die obere Hand nennt man „Top Hand“ und die untere Hand nennt man „Bottom Hand“.

Nun musste ich erst einmal die Tonleiter lernen. Ich hatte zur Hilfe eine Grifftabelle und hatte von der Band eine Mappe mit Anfängerübungen bekommen. Die Töne mussten natürlich sauber sein. Irgendwie erinnerte mich dieser Practice Chanter an den Entenlocker aus der Kit Kat-Werbung.

Unterricht bekam ich direkt vom Pipemajor. Der war eigentlich sehr nett. Von den anderen aus der Band sah ich noch nicht so viel, weil sie später kamen. Mit mir fingen noch zwei andere Frauen an.