Nach meiner ersten Stunde galt es nun, dass, was ich da gelernt habe, zu Hause zu üben. Das heißt, einen möglichst sauberen Ton zu bekommen und die Tonleiter und Griffe auswendig zu können. Eine Tonleiter spielt man ja nicht nur von unten nach oben, sondern auch von oben nach unten. Auch wenn letzteres schwerer war, musste ich doch beides üben.
Nach drei Tagen hatte ich einen sauberen Blaston und die Tonleiter im Griff, auch wenn die Finger noch alles andere als locker waren. Die Griffhaltung ist noch etwas gewöhnungsbedürftig.
Da mich die Tonleiter aber für den Rest der Woche langweilte, suchte ich aus Notenbüchern Stücke zusammen, die in den Tonumfang des Practice Chanters passten und versuchte, sie zu spielen. So lernte ich die Griffe noch besser auswendig und übte die Töne, auch wenn sie nicht, wie bei einer Tonleiter, in einer Reihenfolge lagen.
Ich war in der Anfangszeit mit dem Practice Chanter nicht eine von denen, die stundenlang üben konnte, sondern ich übte, bis ich etwas konnte und dann flatterte mein Hirn zu anderen Dingen, die mit dem Practice Chanter möglich waren, anstatt die Pflichtübungen zu machen, bis ich sie noch besser als gerade nur so konnte.
über schnelle Finger habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Es ging halt alles noch langsam am Anfang und es interessierte mich reichlich wenig, ob die anderen Piper in der Band schnell spielen konnten. Sie spielten auch länger als ich.