Die rettende Idee, damit ich mich nicht so quälen musste, aber trotzdem die Pipe in den Griff bekommen konnte, hatte unser Pipesergeant. Er schenkte mir einen Adapter, der dafür da war, den Practice Chanter an die Pipe zu hängen. Sinn dieser Übung war, dass man wesentlich leichter blasen konnte, das ganze nicht so anstrengend war und man trotzdem das Drücken und das Pusten üben konnte.
Ich fand es toll! Endlich konnte ich mehr versuchen. Mein neues Setup lief hervorragend, ich hatte also aus meiner Pipe eine Practice Goose gemacht und konnte sehr leicht drücken und pusten.
Nun teilte ich mir meine Übungen wie folgt ein: Erst einmal ganz normal pipen bis ich nicht mehr konnte und dann umsteigen auf die Practice Goose. Damit konnte ich schon mal eine halbe Stunde oder länger üben. Allerdings zogen auch hier die Lippen irgendwann Nebenluft, weil man sich an die Blowpipe ja auch erst mal gewöhnen und Kraft aufbauen musste.
Wenn ich allerdings glaubte, die Practice Goose rettete mich vor dem Vergessen des Einatmens und des Drückens, dann war ich leider auf dem Holzweg! Sobald ich mich an einem Lied versuchte, war die Hälfte der Pipemotorik aus dem Hirn entschwunden. – Ob sich schon mal einer totgepustet hat?
An die Haltung gewöhnte ich mich langsam. Dennoch schaffte ich es nicht, Stücke auf der Pipe genauso gut zu spielen wie auf dem Practice Chanter – wenn man überhaupt schon von Stücken reden konnte, bei dem Notengestümmel, was ich da machte.